Waldschutz in Mittelfranken
Die Wälder Mittelfrankens stehen unter massivem Druck. Durch den Klimawandel nehmen die Waldschutzprobleme spürbar zu. Hitze, Dürreperioden und milde Winter schaffen ideale Bedingungen für Schadinsekten, allen voran Borkenkäfer in der Fichte und Kiefernschädlinge wie der Kiefernprachtkäfer. Für viele Waldbesitzende bedeutet das nicht nur wirtschaftliche Verluste, sondern ist auch eine große Herausforderung in der Pflege und dem Umbau ihrer Bestände.
Der Borkenkäfer – Hauptschädling in der Fichte
Die Fichte ist auf vielen Standorten Mittelfrankens nicht standortgerecht. Sie wurde in der Vergangenheit häufig als Brotbaum gepflanzt und ist auch heute noch eine der wichtigsten Holzlieferanten. In den vergangenen Jahren kam es vermehrt zu Massenvermehrungen des Buchdruckers (Ips typographus), dem Hauptschädling an der Fichte.
Hauptprobleme:
Trockenstress schwächt die Fichten, sodass sie kaum Harz zur Abwehr bilden können.
Der Borkenkäfer befällt geschwächte Bäume und legt unter der Rinde Brutgänge an, was zum Absterben des Baums führt.
Bei günstiger Witterung sind mehrere Generationen pro Jahr möglich, wodurch sich der Befall rasant ausbreitet.
Besonders gefährdet sind undurchforstete, kleinkronige Fichtenreinbestände
Folge:
Innerhalb weniger Monate können ganze Waldbestände absterben. Besonders betroffen waren und sind Teile des westlichen Mittelfrankens und die Randlagen des Nürnberger Reichswaldes.
Zur aktuellen Borkenkäfersituation geht’s hier:
www.lwf.bayern.de/waldschutz/monitoring/065609/index.php
Die Kiefer – neue Schädlinge durch Klimawandel
Die Kiefer ist in Mittelfranken traditionell stark verbreitet, insbesondere auf den sandigen Böden des Nürnberger Reichswaldes, im südlichen Keuper und auf den Höhen des Altmühltals. Doch auch sie leidet zunehmend unter Trockenstress, wodurch sich Schädlinge etablieren konnten. Nonne, Kieferneule sowie Kiefernspanner oftmals in Kombination mit Mistelbefall in der Krone, führten bereits zu starken Ausfällen in unseren Kieferngebieten.
Hinzu kommt in den vergangenen Jahren vermehrt der Kiefernprachtkäfer (Phaenops cyanea)
Diese Käferart nutzen geschwächte Kiefern, um sich unter der Rinde fortzupflanzen.
Der Befall äußert sich durch Harzfluss, Rindenablösungen und Kronenverlichtung.
In Trockenjahren kommt es zu starken Massenvermehrungen, v. a. nach Sturmereignissen oder in Durchforstungsflächen.
Besonders gefährdet sind Kiefernreinbestände, in denen die Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe hoch ist.
Weitere Schäden:
Auch Pilzkrankheiten wie Diplodia-Triebsterben treten bei gestressten Kiefern vermehrt auf.
Mehr Informationen gibt’s hier:
www.lwf.bayern.de/waldschutz
Konsequenz: Waldschutz = Waldumbau
Die wiederkehrenden Kalamitäten zeigen deutlich: Reine Nadelholzbestände sind nicht zukunftsfähig. Der Schlüssel zum Waldschutz liegt im Waldumbau hin zu: